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9a: Besuch des KZ Dachau

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Info-Seite der Klasse 9a

Auf diesem Wege möchten wir Frau Pongratz für diese perfekt organisierte und sehr informative Exkursion ins KZ Dachau danken. Die Führung für die Klasse 9a wurde von einer sehr gut informierten Studentin geleitet. Da wir am 9. Mai, am Tag nach der Befreiung, unterwegs waren, herrschte auf Grund der vielen Gedenkenden mehr Unruhe im ehemaligen Lager, als uns passend erschien.

55 Jahre nach diesem schrecklichen Verbrechen rief dieser Ort bei mir eine beklemmende Angst hervor. Unsere Betreuerin stellte uns die damalige Situation im Lager so genau dar, dass man dieses Gefühl nicht ablegen konnte. Leider waren nicht alle Klassenkameraden mit dem nötigen Feingefühl und der nötigen Ernsthaftigkeit, die aber wahrscheinlich aus Verlegenheit überspielt werden musste, beteiligt.

Es gibt einige Tatsachen, die mir in Erinnerung bleiben werden: Die Krematorien, in denen Unvorstellbares verbrochen wurde, und der Spruch über dem Eingang zum ehemaligen Lager, "Arbeit macht frei". Dass in den Baracken, die für ca. 60 Personen ausgelegt waren, im Jahr 1945 bis zu 2000 Menschen zusammengepfercht waren, ist unvorstellbar. Der alltägliche Morgenappell war für die Gefangenen eine Tortur, weil sich dieser über Stunden hinziehen konnte. Einmal, nach der Flucht eines Gefangenen, mussten die Inhaftierten sogar 24 Stunden zum Appell stehen. Die Häftlinge durften ihren Mitgefangenen, wenn diese zusammenbrachen oder starben, keine Hilfe leisten. Die erschütternden Fakten über das Konzentrationslager Dachau wurden dem Großteil der Bevölkerung durch die sehr gut organisierte Propaganda verschleiert. Das Konzentrationslager Dachau hatte noch viele Außenlager über Bayern verteilt.

Am Ende der informativen Führung wurde uns noch ein Film gezeigt, der mit Hilfe von ehemaligen Häftlingen gedreht und vertont worden war. Am Tag zuvor hatte anlässlich der Befreiung der Häftlinge entlang der Strecke des Todesmarsches ein Gedenkzug stattgefunden. Frau Pongratz sprach während dieser Veranstaltung mit einem Überlebenden, und dieser meinte: "Das KZ Dachau war im Vergleich zum KZ in Auschwitz ein Fünf-Sterne-Hotel." Diese Aussage schockierte uns alle gleichermaßen.

9. Mai 2000 - Anton Thomma

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