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GK Biologie am MPI - Ein Tag als Forscher

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Am 19.02.2003 trafen wir, der Grundkurs Biologie uns mit unserer Lehrerin Frau von Wittken um 9 Uhr an der Pforte des Max-Planck-Institutes in Martinsried. Hier sollten wir die Möglichkeit bekommen uns einen Vormittag lang wie Wissenschaftler zu fühlen. Die passende Atmosphäre im Labor wurde durch das Tragen von respekteinflößenden Forscherkitteln geschaffen.

Als sich der gesamte Grundkurs neu eingekleidet im Labor versammelt hatte, führte uns Frau Buckel, die für uns an diesem Vormittag zuständige Wissenschaftlerin, in den ersten Versuch ein. Es handelte sich dabei um den Nachweis der Erbsubstanz eines Masernvirus in Patientenproben. Nach einer auf unseren Wissensstand abgestimmten Erklärung, stürzten wir uns zwar noch etwas müde aber trotzdem mit vollem Enthusiasmus, auf die praktische Durchführung des Versuches.

Bewaffnet mit Pipetten konnten wir nun endlich einmal unseren Spiel- und Forschungstrieb sinnvoll ausleben. Im ersten Teil unseres Experiments vermehrten wir zunächst das Virusgen mit Hilfe von PCR (Möglichkeit ein Gen milliardenfach zu vermehren) und gaben danach einen Ladefarbstoff hinzu, wodurch wir nun in einer von zwei Patientenproben das Virus nachweisen konnten. Im zweiten Teil wurde das Ergebnis durch Spaltung der DNA (Träger der Erbinformation) und erneuter Zugabe von Ladefarbstoff, bestätigt.

Durch den häufigen Wechsel zwischen erklärendem Vortrag und praktischer Durchführung gelang es Frau Buckel nicht nur uns Wissen zu vermitteln, sondern sogar uns Grundkursler für moderne Forschung zu begeistern. Als nächstes Event stand das Mittagessen, mitten unter Wissenschaftlern, in der MPI-Kantine, auf dem Programm. Nach dieser kurzen Erholungszeit wartete ein zweiter spannender Versuch auf uns. Jeder von uns sollte die Möglichkeit bekommen, ein Klümpchen DNA als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Zu Beginn dieses Versuchs wurde von zwei Schülern eine Extraktionslösung aus Kochsalz, Spülmittel und Wasser hergestellt.

Währenddessen sollten wir anderen von dem DNA-liefernden Objekt die Haut entfernen, die Innereien herausnehmen, ein Stück davon klein schneiden und im Mörser zerstampfen. Anschließend wurde die Extraktionslösung, die das teilweise Aufbrechen der Zellwände verursacht, hinzugegeben und die Mischung 15 Minuten lang in ein 60°C warmes Wasserbad gestellt. Nach dem Abkühlen im Eisbad wurde das Gemisch erneut im Mörser zerrieben, wodurch die Zellen nun vollständig aufgebrochen wurden. Durch Filtrieren wurde die DNA von den Zellwänden getrennt im Becherglas aufgefangen. Zwei ml des Filtrats wurden mit zwei ml absolutem Alkohol überschichtet. An der Grenzfläche fiel nun die erwünschte DNA aus. Als letzte Herausforderung durften wir nun das Erbmaterial mit einem Glashaken herausfischen. Wir waren sehr erstaunt darüber, wie viel DNA sich in einer halben Tomate befindet.

Nach diesem spannenden und interessanten Tag als "Forscher" fiel es uns schwer, unsere liebgewonnenen Kittel und Pipetten zurückzulassen.

19. Februar 2003 - Carolina R. und Karin Schröder

Das sagt Alice über Clari: "Ich hätt' da ein paar Fragen..."