FLG-Geschichte

Hart umkämpft fiel 1977 der Startschuss für das "Würmtalgymnasium".

Direktor Walter Rudlof. Aufnahme vermutlich aus dem Jahr 1981.

Vor der Gründung war dies der Begriff, der in der Presse verwendet wurde. Im Vorfeld hatte man sich noch auf keinen Namenspatronen geeinigt, schließlich setzte sich aber die Feodor-Lynen-Fraktion gegen die Karl-Valentin-Befürworter durch, obwohl der Biochemiker Feodor-Lynen zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Tragischerweise verstarb er aber noch kurz vor der Einweihung. Herr Rudlof übernahm mit seinem Stellvertreter Herr Taufer die Leitung der neuen Schule, eine Konstellation die im Folgenden noch gut 20 Jahre währen sollte.

Klaus Zurwesten. Aufnahmejahr unbekannt.

Zu Beginn waren die ersten Eingangklassen noch in den Kellerräumen der Kraillinger Grundschule einquartiert und auch Herr Zurwesten und Co. schmachteten noch ein Bunkerdasein, an das nur noch wenige Mitglieder des heutigen Kollegiums zurückdenken können. Am 16. September 1980 war es endlich soweit - das FLG zog in sein eigenes Gebäude. "'My home is my castle', sagt ein bekanntes englisches Sprichwort. Der Sprecher will damit zum Ausdruck bringen, daß das eigene Heim - und sei es noch so bescheiden - dem Besitzer so lieb und teuer wie einem König sein Schloß ist." sagte Walter Rudlof zur Einweihung des neuen Gebäudes. Unter dieser Devise machte die Schulfamilie das FLG von nun an mit viel Engagement und einer sehr guten grundsätzlichen Stimmung schnell zu einer beliebten Schule.

Allerdings befand sich das FLG noch in einer Wachstumsphase, das heißt, die Gründungsklassen blieben ihre ganze Schulzeit lang die ältesten Schüler an der Schule. Das heißt aber auch, dass es die ersten Jahre kein Abitur am FLG gab, und damit natürlich auch keine zugehörigen Feiern und Streiche. Leer muss es gewirkt haben, damals. Erst im Jahre 1986 quälten sich die ersten Abiturienten durch die Prüfungen und das FLG wurde erwachsen.

Diese nach dem Bau erschienene Postkarte zeigt das Gebäude ohne Neubau und nur spärlicher Vegetation.

Immer wieder gab es auch Kuriose Dinge zu berichten. So sorgten unsere Lehrer 1988 (?) mit einem Streik landesweit für Aufsehen. Außerdem herrscht bei einigen noch bis heute die Meinung, das FLG sei ein "Elitegymnasium". Spricht man heute mit den Schülern, bekommt man davon nichts (mehr) zu hören, aber der eine oder andere dürfte Viertklässler dürfte wohl aufgrund dieser Gerüchte in seiner weiteren Schullaufbahn einen Bogen um uns gemacht haben.

Im Jahre des 20-jährigen Jubiläums ging Herr Rudlof in den wohlverdienten Ruhestand. Zum Leidwesen vieler wurde Frau Münkel seine Nachfolgerin. Es war der erste von vielen Wechseln im Direktorat, der unserer Schule sozusagen eine innere Krise bescherte. Ein Jahr später wurde Herr Taufer von Herrn Zimmermann abgelöst. Natürlich hatten die Wechsel auch Einfluss auf das Schulleben und forderten die Kreativität der Schulgemeinde heraus, ihre Meinung darüber zum Ausdruck zu bringen. So war zum Beispiel das Ziehen von Parallelen zur Prohibition keine Seltenheit und mancher Tag endete mit einem halbherzigen Schülterprotest im Hof. Schon nach zwei Jahren im Amt verließ Herr Zimmermann das FLG auch der Suche nach höheren Weihen und fand seine Nachfolgerin in Frau Schmid-Breining, die dann bereits zwei Jahre später die Leitung am FLG übernahm und nun Herrn Ettl, eines der FLG-Urgesteine, als Stellvertreter hat.

Die Aula des FLG am 3. Januar 2002.

Auch die Bezeichnungen des Schultyps änderten sich in jüngerer Zeit fast so oft wie das Personal im Direktorat. Mathematisch-naturwissenschaftlich, Europäisch II sowie Mathematisch-technologisch sind die Typen, die sich teils mehr, teils weniger bewährt hatten. Derzeit gibt es Klassen aus allen drei Schienen, und als ob das nicht genügen würde, kommt dazu noch das achtstufige Gymnasium "G8". Außerdem gibt es erfeulicherweise seit dem Schuljahr 2005/2006 mit seinen knapp 150 Neuanmeldungen fünf fünfte Klassen. Die Arbeit der Stundenplaner macht all dies sicherlich nicht einfacher und temporäre Probleme der Raumknappheit werden so auch nicht unbedingt gelöst.

Nun, fast 30 Jahre nach seiner Gründung, sind die Urgesteine des FLG langsam eine höchst bedrohte Spezies geworden. Neben Schulwechseln und Pensionierungen fand zum Beispiel Herr Friedmann 2002 als Bürgermeister den Weg ins Planegger Rathaus. Unser Jahrgang war einer der letzten, der die vielen Menschen, die das FLG über Jahrezehnte hinweg entscheidend geprägt haben, kennen lernen durfte. Schaut man im Jahre unseres Abiturs auf die Lehrer- und Mitarbeiterliste, finden sich inzwischen massenweise unbekannte Namen. Nicht zuletzte sind auch die Ziegen, die den Schulgarten lange bevölkerten, sind in Zwischenzeit in Rente (oder Salami?!) gegangen.

Schulfoto vom 26. Juni 2002 mit allen Klassen anlässlich des 25-jährigen Jubiläums.

Trotz seiner noch eher jungen Geschichte haben sich ehemalige FLG-Schüler schon als Wissenschaftler, Schauspieler, Oscar-prämierte Regisseure und Bundestagsabgeordnete etabliert und es werden hoffentlich noch weiter folgen. Allen Grund zur Hoffnung gibt es auch für uns - denr Abiturjahrgang 2004 - aus dessen Reihen über die Jahre verteilt sechs Mal das Amt eines Schülersprechers besetzt worden ist, der sieben Ehrenschüler hervorbrachte, dazu noch beträchtliche Erfolge bei Jugend Forscht und einen fulminanten dritten Platz beim fast schon legendären Abisite-Contest vorweisen kann. Diese und andere Tätigkeiten und Aktionen fanden Beachtung in Landesregierungen von den Alpen bis zur Nordsee und natürlich auch in der Bundeshauptstadt Berlin, wo auch die transatlantischen Dimensionen in der US-Botschaft diskutiert wurden *g*. Unser Jahrgang hat sich als der wohl bisher engagierteste am FLG in die Annalen eingebracht und wird nicht nur unter diesem Gesichtspunkt der Schulfamilie noch lange in Erinnerung bleiben. Um dieser vielseitigen Rolle gerecht zu werden wurde bewusst kein "starres" Abidenkmal gewählt und das FLG wurde um eine weitere Attraktion reicher.

Denn seit Juni 2004 ist diese Schule nicht mehr das, was sie einst war.

Martin S und Daniel S-L

Das sagt Alice über Bäda: Hat immer Luxuspausenbrote